Die folgende Chronik wurde für die 125-Jahr-Feier im Jahr 2011 erstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ronhof-Kronach
- Die Pflichtfeuerwehr
- Zur der dritten Spitze gab’s die FFW
- Erste Einsätze und Änderungen
- Auf dem Weg ins 20. Jahrhundert
- Bestandsaufnahme 1922
- Fürther Einverleibung
- Die Zeiten ändern sich!
- Der Neuanfang
- Eine Wehr in der Krise
- Neue Besen kehren gut!
- Auf dem Weg ins 21. Jahrhundert
Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ronhof-Kronach
Schon lange bevor es in Ronhof und Kronach eine eigene Feuerwehr gab, wurden die dort wohnenden neun Familien in der „Gemeindeordnung für Rohnhoff und Cronach“, vom 19. Mai 1589, im Artikel 22 und 23 zum besonnenen Umgang mit dem Feuer aufgefordert: „Das Betreten der Scheunen und Städel u. ä. bei Tag und Nacht mit offenen Schleißen, Strohlicht u. a. ist verboten bei einer Strafe von jeweils 30 Pfennig. Das Dörren von Flachs und Hanf in den Stuben wurde mit einem Gulden bestraft.“
Zweimal brannten jedoch beide Orte nieder: einmal 1552 durch die Soldaten des Markgrafen Alicibiades (fünf Bauernhöfe und acht andere Gebäude, geschätzter Schaden 2850 Gulden) und 1632 nach der Schlacht an der Alten Veste. „Erst lange Jahre danach kehrten die Einwohner langsam zurück und bauten ihre zerstörten Häuser wieder auf.“ Damals, 1552, kostete in Nürnberg eine Maß Bier fünf bis sechs Pfennige, ein Pfund billiges Fleisch 10 – 16 Pfennige.
Die Pflichtfeuerwehr
Am 23 Februar 1878 wurden „zum Vollzug der im Amtsblatt veröffentlichen distriktspolizeilichen Feuerlöschverordnung vom 10. Oktober 1876“ durch die Gemeinde folgende Beschlüsse gefasst:
- Der Schlüssel zum Feuerlöschrequisitenhaus sei beim Ökonomen und Wirt Brandstätter in Ronhof aufzuheben. Dies sollte bekannt gegeben werden.
- Als Feuerreiter/Feuerboten wurden die Ökonomensöhne Sebastian Weigl und Lothar Schindler aufgestellt.
- „Die Reihenfolge in welcher die Pferdebesitzer zum Anspann, um Feuerspritze und andere Löschgerätschaften, dereins im Falle Bedürfnis auch die Löschmannschaft auf den Brandblatz u. in benachbarte Gemeinden zu bringen verpflichtet sind, wird durch das heutige angefertigte nach Hausnummern angeordnete Verzeichnis bestimmt.“
- Zudem sollte die Steigermannschaft aus 10, die Spritzenmannschaft aus 25 und die Ordnungsmannschaft aus sechs Männern bestehen.
Gleichzeitig wurden die Listen mit den Namen erstellt.
Fürs erste war als Führer der Steigermannschaft der Ökonom Leonhard Pächtner angedacht, als Führer der Spritzenmannschaft der Privatier Conrad Ermann und als Führer der Ordnungsmannschaft der Ökonom Melchior Stengel. „Zum Mitglied der Branddirektion wird aus der Mitte des Gemeindeausschusses der Gemeindebevollmächtigte Ökonom Sebastian Pächtner gesigniert. – Geschlossen und unterzeichnet Georg Weigl“, Bürgermeister im Wirtshaus „Zum goldenen Lamm“ von Johann Leonhard Brandstätter, Ronhofer Hauptstraße 191. Aus dem Jahr 1879 ist die erste Grundliste der Feuerwehrpflichtigen in der Landgemeinde Ronhof erhalten. Als Kommandant wird Jakob Endreß, als Führer der Steigermannschaft Friedrich Feldner, als Führer der Spritzenmannschaft Leonhard Lebender und als Führer der Ordnungsmannschaft Friedrich Höfler genannt. Letzterer war der einzige Chargierte aus Kronach.
Es war nicht die letzte Sitzung zur Errichtung der Pflichtfeuerwehr. Am 30. November 1879 mußte sich der Gemeindeausschuss wieder treffen. Der Grund war der Vollzug einer weiteren distriktpolizeilichen Feuerlöschordnung vom 21. August 1879. Im Jahre 1877 hatte Ronhof 146 Einwohner (24 Anwesen) und Kronach 44 Einwohner (7 Anwesen). Die Gemeindeliste Ronhof ergab somit die Zahl von 42 Feuerwehrpflichtigen. Aus ihnen sollten drei Züge mit je 12 Mann zusammengestellt werden. Allerdings hatte keine Zug die nötige Stärke zur Bildung mehrere Rotten. Deswegen seien nur ein Kommandant und drei Zugführer zu wählen. Bis auf den Führer der Steigermannschaft blieben die Chargierten gleich. Der Führer der Steigermannschaft Freidrich Feldner wurde durch Leonhard Pächtner abgelöst.
Die Festsetzung von Ort, Tag und Stunde der Übungen sollte durch den Bürgermeister, seinen Stellvertreter gemeinsam mit dem Kommandanten geschehen.
Alarmiert werden sollte durch Hornsignale („Lärmzeichen“).
Bei Bränden im Ort: mit kurzen Unterbrechungen hintereinander immer drei Töne.
Bei Bränden in anderen Gemeinden: in gleicher Weise, aber nur zwei Töne.
Der Anspanndienst, Feuerreiterdienst, Spritzenfahrzeug- und Requisitenfahrdienst bestand immer von Brandfall zu Brandfall. Dann ein Wechsel in der vorgegebenen Reihenfolge.
50 Feuerwehrbinden nach § 19 gab es schon, fehlende sollten nachgeschafft werden. Dazu mußten noch Fahnen, Laternen (§48) sowie eine Tafel (§ 63) angeschafft werden.
Im Dezember wurde noch ergänzt, dass bei auswärtigen Bränden die Anspannpflichtigen für ein Paar Pferde 12 Mark und der Feuerreiter 6 Mark als finanzielle Unterstützung bekämen. Zudem wurden dem Zugführer der Spritzenmannschaft jährlich 9,30 Mark zuerkannt. Er war für die Instandsetzung, das Schmieren und Reinigen der Löschmaschine, sowie für das Trocknen der Schläuche verantwortlich. Überlegt wurde, ob man der Mannschaft bei Bränden 40 Pfennige „Erholungszehrgeld“ zugestanden werden solle.
Wie lange die Pflichtfeuerwehr bestand, lässt sich nicht mehr feststellen. Ab 1899 endete die Feuerwehrpflicht mit dem vollendeten 50. Lebensjahr, ab 1914 sind viele Namen in den erhaltenen Listen durchgestrichen. Die letzte erhaltene Liste datiert aus dem Jahr 1925 und umfasst 53 Namen: 47 Ronhöfer und sechs Kronacher.
Die Gemeinde Ronhof versuchte von Anfang an, das Feuerlöschwesen in Ronhof und Kronach zu verbessern, vor allem ging es darum, den chronischen Wassermangel zu beseitigen. So wurde 1884 für 210 Mark, nach anderer Quelle 185 Mark, der Feuerweiher angelegt (200 Mark war allein der Boden wert). Der Poppenreuther Tagelöhner Friedrich Hofmann wurde mit der Anlegung des 70 Fuß langen und 30 Fuß breiten Weihers an der „Cronacher Überfahrt“ beauftragt. Und ein Jahr später, 1885, für 280 Mark eine neue Steigleiter angeschafft.
Zur der dritten Spitze gab’s die FFW
Ende Mai 1858 erhielt die Gemeinde Ronhof von der Nürnberger Firma Paulus Bräunlein einen Kostenvoranschlag über eine Feuerlöschmaschine. Der Wagen war aus gutem, starkem und ausgetrocknetem Eichenholz mit einer eisernen Achse und einer Sperr- und zwei Deichselketten. Die zwei Zylinder und das Stand- und Wenderohr waren aus Messing, die Windkugel aus Kupfer. 740 Gulden kostete diese Maschine. Zum Vergleich, ein neu eingestellter Volksschullehrer erhielt im ersten Jahr 400 Gulden.
Damit man diese neue Feuerlöschmaschine bezahlen konnte, sprang zunächst der Gemeindepfleger mit 370 Gulden ein. Diese Summe mußte sofort bezahlt werden. Die andere Hälfte der Summe war an Laurentius (10.08.) 1859, dem Ende der Garantiezeit, fällig. Den Gesamtbetrag wollte man mit dem ablösbaren Gemeindeholz, das im Frühjahr 1859 geschlagen werden sollte, decken. Wo die alte Spitze abblieb, ist ein Gemeindegeheimnis. Sie wurde weder verkauft, noch an Bräunlein als Anzahlung gegeben. Vermutlich hat man das Wagengestell der Spritze in einen Mannschaftswagen „verwandelt“.
Im Juni 1881 kam Justus Christian Braun, der eine Firma für Feuerlöschgeräte in Nürnberg besaß, nach Ronhof um die Spritze von 1858 zu besichtigen. Sie sollte abgeändert werden, denn sie sei eine „mangelhafte Konstruktion“. Neugefertigt und angebracht werden mußte eine Saugvorrichtung, dann brauchte man noch drei neue Spiralsaugschläuche, einen Kupferseier zum Abschrauben, einen Saugkorb, neue Metallkolben mit Lederklappen und der alte Zylinder mußte angebohrt werden, wenn möglich. 420 Mark sollte die Veränderung kosten, die Spritze mußte zur Reparatur allerdings nach Nürnberg gebracht werden. Allerdings machte die Nürnberger Firma ein Angebot, wonach beim Kauf einer neuen Spritze die alte mit 300 Mark angerechnet werden sollte. Aus den Gemeindeprotokollen ist nicht zu erfahren, ob sie tatsächlich verändert wurde.
Vier Jahre später, im Juli 1885, trat die Gemeinde wieder zusammen, diesmal um über die Anschaffung einer neuen gemeindlichen Feuerlöschmaschine zu beraten. Die alte sei einer bedeutenden Reparatur unterworfen „und überhaupt die Gemeinde schon längere Jahre gesonnen ist, fragliche Spritze einer vollständigen modernen Construktion durch Anbringung eines Saugschlauches welche letztere entbehrt zu unterwerfen.“ Der Kostenvoranschlag von Julius Braun wurde angenommen und eine neue Spritze, das Modell Nummer 3, für 1550 Mark gekauft werden: 110 mm Zylinderdurchmesser, 10 Mann Bedienmannschaft, Leistungsfähigkeit bei 55 Doppelhub pro Minute waren 30 m aus einem Rohr oder 23 m aus zwei Rohren und dazu ein Wagen mit Federn aus Eisen. Die Garantiezeit betrug drei Jahre. Da die Gemeinde alle Messing- und Kupferteile der alten Spritze als „Anzahlung“ gab („unter Darangabe des alten Spritzenwerkes“), mußte sie nur noch 1250 Mark bezahlen. Auch diese Spritze wurde erstmal nur zur Hälfte bezahlt und 1886 war die zweite Rate von 625 Mark fällig.
Die alte Spritze sollte noch behalten werden, bis die neue da und erprobt sei. Bis dahin mußten/sollten die Übungen der Pflichtfeuerwehr ohne Wasser stattfinden. „Ein Grund die Übungen zu unterlassen, bis die neue Spritze da ist, besteht nicht.“
Anfang November 1885 war es dann soweit, dass die Spritze geholt und in Anwesenheit des Bezirksfeuerwehrvertreters Brandstätter aus Cadolzburg die Spritzprobe stattfinden konnte. Diese Probe verband man gleich mit einer Übung der Pflichtfeuerwehr. Wie diese Übung ablief, ist leider nicht dokumentiert. Aber ein Brief vom 4. Dezember 1885 des königlichen Bezirksamtes an die Gemeinde Ronhof zeigt, dass es weitergehende Überlegungen gab: „Nach Mitteilung des Bezirksfeuerwehrvertreters wäre die Gemeinde Ronhof nicht abgeneigt, eine freiwillige Feuerwehr zu gründen.
Die Verwirklichung dieser Absicht würde sicherlich im gemeindlichen Interesse gelegen und würde wie ja auch schon die jüngst erfolgte Anschaffung einer größeren Feuerspritze, einen weiteren Beweis dafür bieten, daß die Gemeinde da, wo es sich um das Gemeindewohl handelt, anderen Gemeinden nicht zurückstehen will.
Der Bezirksfeuerwehrvertreter ist nach mündlicher Zusicherung gern bereit, auf Ansuchen einen Kosten-Überschlag zu fertigen und sonst zur Sache an die Hand gehen.
Bekanntlich wird für jede neu gegründete Feuerwehr ein Zuschuß von 50 Mark und für jede schon bestehende Feuerwehr ebenfalls ein solcher aus Distriktsmitteln gewährt; würde daher die Bildung einer freiwilligen Feuerwehr noch in diesem Jahre erfolgen, so bekäme die Gemeinde jetzt 50 Mark und im Jahr 1886 nochmals 50 Mark, für 1885 und 1886 zusammen 100 Mark.“
Innerhalb von drei Wochen sollte die Gemeinde Bericht erstatten, ob sie noch 1885 die Feuerwehr gründen würde. Und die Gemeinde wollte.
27 Mann der insgesamt 225 Ronhofer und Kronacher Einwohner schlossen sich an. 15 von ihnen gehörten bereits zur Pflichtfeuerwehr. Den Vorstand übernahm der Bürgermeister, Kommandant wurde Hufschmiedmeister David Sperber, Adjutant der Kronacher Ökonom Johann Lorenz, Spritzenführer Friedrich Feldner, Spritzenmeister der Metzger Fritz Brandstätter und Obersteiger der Kronacher Zimmermeister Johann Pfann. Zu den Chargierten gehörten noch der Gemeindediener Georg Feldner und der Wagner Wolfgang Lindner. Zum Rottenführer bestimmte man den Ökonom Peter Lebender.
Zur Steigermannschaft gehörten: Fritz Christ, Johann Georg Fink, Konrad Gußner, Michael Küffner, Georg Lindner und Konrad Pächtner. Der Spritzenmannschaft gehörten an: Robert Arnold, Mathäus Böhm, Georg Ehrmann, Georg Eschenbacher, Konrad Gömel, Konrad Höfler, Johann Lober, Friedrich Lorenz, Christoph Oheimer, Johann Schneider, Johann Schopper und Nikolaus Wütt. Dazu kamen noch 13 passive Mitglieder. Ergänzt wird diese Liste durch eine weitere, aber undatierte. Hier sind Jakob Endres als Vorstand, acht Steiger und 13 Mann Spritzenmannschaft aufgeführt.
Der Schneidermeister Georg Fleischmann sollte die Blusen fertigen, der Fürther Sattlermeister Wilhelm Herrmann die Ausrüstung für die Steiger- und die Spritzenmannschaft. Für jeden der neun Steiger wurden zwei Mark in den Gürtel und die 17-m-Hanfleine investiert, für die 13 Mann Spritzenmannschaft je 1,90 Mark. Bei ihnen war der Gürtel aus Stoff, acht Zentimeter breit und mit zwei starken Lederschnallen. Alles sollte bis Lichtmess (2.02.) 1886 fertig sein.
Am 29. Dezember 1885 erhalten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Ronhof-Kronach die amtliche Anerkennung durch das königliche Bezirksamt. Die neugegründete Feuerwehr hatte 27 Mitglieder, 15 waren gleichzeitig in der Pflichtfeuerwehr. Angedacht war 60 – 70 m Schlauch und eine Schlauchhaspel anzuschaffen, was dann auch Mitte Oktober 1886 geschah. Fast 100 Mark mußte die Gemeinde dafür hinlegen. Obwohl die Gemeinde drei neue Giebelleitern und vier Dachleitern anschaffte, rechnete die Freiwillige Feuerwehr mit rund 1000 Mark für die „Anschaffung der Uniformen, Requisiten und sonstige Bedürfnisse, soweit solche nicht von der Gemeinde beschafft worden sind.“ Somit begann die Feuerwehr mit 700 Mark Schulden gegenüber der Gemeinde. Das Geld wurde mit 3 ½ verzinst. Die Feuerwehr mußte sich auch zukünftig immer wieder Geld der Gemeinde leihen, mit der Rückzahlung tat sie sich sehr schwer und so wurden die geliehenen Gelder 1900 in ein zinsloses Darlehen umgewandelt, da eine Rückzahlung unmöglich war.
Am 12. Januar 1886 wurde die Feuerwehr durch den Bayerischen Landes-Feuerwehr-Ausschuss in die Grundliste eingetragen und eine „Sammlung der Satzungen des bayerischen Landesfeuerwehr Verbandes, deren eingehende Kenntnisnahme und genaue Befolgung wir ihnen anempfehlen“, zugeschickt. Der Bezirksfeuerwehrvertreter Brandstätter gratulierte Bürgermeister Weigl zur Gründung der Feuerwehr und teilte ihm mit, dass er das Handbuch für die Freiwillige Feuerwehr erst bestellen müsse, die Zeitung für das Feuerlöschwesen auf Verbandskosten zugeschickt werde und dass er ihm die Statuten der Cadolzburger Feuerwehr in den nächsten Tagen zukommen lassen würde. Sie seien vollständig und könnten übernommen werden. „Dann haben Sie etwas vollständiges“. Außerdem empfahl er einen Rock als Uniform. Als Stoff empfahl er die Tuchfabrik J. J. Marx in Langrecht (1 m für 6 Pfennige) und für die benötigten Requisiten legte er einen Prospekt der Firma Magirus aus Ulm bei. Wegen der Röcke sollte sich der Ronhofer Bürgermeister an die Feuerwehr in Vach wenden. Der Brief endet mit dem Hinweis, dass er immer für Fragen zur Verfügung stehe und „sie tragen den Beweis einer guten Tat in ihrer Brust und wenn dann ihre Feuerwehr zum Ersten Mal zur Pflichterfüllung ausrückt, dann werden sie den Augenblick segnen, der Ihnen den Gedanken reifen ließ, diesem ersten Werk reinster Nächstenliebe, eine künftige Unterstützung angedeihen zu lassen.“ Außerdem solle der Bürgermeister alle Mitglieder der Feuerwehr herzlich grüßen.
Ende Februar durften dann auch die ersten passiven Mitglieder in die neugegründete Feuerwehr eintreten, da eine genügende Anzahl von aktiven Mitgliedern vorhanden war. Zu diesem Zeitpunkt besaß die neue Feuerwehr eine Löschmaschine, 60 m Schlauch, 2 neue Strahlrohe aus Messing, 2 alte Strahlrohre aus Messing, Saugschläuche mit Messinggewinden, 1 Messingseiher für den Saugschlauch, einen eisernen Eimer und 2 Holzfässer. Dazu noch „schwammartige Wischlappen“. Zudem beschloss die Gemeinde, dass die beiden Spritzenführer wie früher die Maschine reinigen und schmieren müssen. Dafür gab es die jährliche Pauschalsumme von 6 Mark aus der Gemeindekasse.
Wie sich nun die Freiwillige Feuerwehr Ronhof-Kronach mit der Pflichtfeuerwehr mischte, läßt sich nicht mehr nachvollziehen. Es gibt immer wieder Hinweise. Am 9. März 1886 heißt es in den Gemeindeakten, dass Pflichtfeuerwehrmänner, die älter als 35 Jahre sind und der Freiwilligen Feuerwehr bereits als passive Mitglieder angehören oder noch beitreten, von Übungen wegbleiben dürfen, aber „im Brandfalle jedoch haben sie die etwa erforderliche Dienste zu leisten.“
1886 waren die zwei Züge Pflichtfeuerwehr dem Kommando der Freiwilligen Feuerwehr unterstellt. Jeder Zug bekam einen von der Gemeindeverwaltung ernannten Führer und eine Armbinde nach § 15 der Feuerlöschordnung vom 21. August 1879.
Der Bezirksfeuerwehrvertreter Brandstätter war allerdings mit der neugegründeten Feuerwehr nicht ganz zufrieden, denn die Ronhofer hatten die Poppenreuther Satzung übernommen und die war nicht vollständig. Zwei Paragraphen mußten sie abändern: Der Vorstand sollte auf drei Jahre und im Januar gewählt werden. Außerdem wollte Brandstätter die Pflichtfeuerwehrmänner, die passive Mitglieder der FFW wurden, nicht von Einweisung und Dienst befreit wissen. Dies müsste amtlich genehmigt werden.
Am 28. August 1886 konnte man gleich das erste Fest feiern: der Nürnberger Kaufmann Odörfer, der damals in Ronhof lebte, hatte eine Fahne gestiftet. Nun waren die Frauen von Ronhof und Kronach angesprochen: „erlauben sich unterzeichnete die verehrlichen Frauen und Jungfrauen von Rohnhof mit Kronach zur Stiftung eines Fahnenbandes zu der von Herrn Kaufmann Odörfer in Nürnberg gestifteten Fahne mit der Bitte ergebenst einzuladen sich durch Unterschrift möglichst zahlreich zu beteiligen.
Indem wir hoffen, sie die Opferwilligkeit des Herrn Kaufmann Odörfer durchaus nicht verkennen wollen, ein Gegenteil die gestiftete Fahne zur Ehre des obigen Herrn zieren, ersuchen wir Sie in reger Einzeichnung.“ Immerhin stifteten 17 Ronhoferinnen und Kronacherinnen 40 Mark. Regina Brandstätter gab mit 5,50 Mark den größten Betrag. Das Band erhielt den Text: „Gewidmet der freiwilligen Feuerwehr Rohnhof mit Kronach von den Frauen und Jungfrauen – 29. August 1886“.
Sechs Jahre später stiftete das Feuerwehrehrenmitglied Konrad Ermann das erste Vereinsbild. „Sechs Jahr nur dahier / bestehte „die freiwillige Feuerwehr“./ mancher Sturm, manch Feuer rief uns/ zu der Nächsten Schutz und Wehr!“
Das zehnstrophige Gedicht endet mit den Worten:
„Kraft im Arm, Mut im Herzen, / Licht im Kopf! – die Losung sei. / So beim Löschen, wie beim Scherzen, / Brüder bleibt dem auch getreu!“
Es blieb nicht bei diesen Geschenken. Im September 1887 übergab die München-Aachener Feuerversicherungsgesellschaft der Gemeinde Ronhof eine „vorzüglich funktionierende“ Handfeuerspritze und mahnte kurze Zeit später an, dass der Versicherungsvertreter L. Münch in Fürth noch kein Attest über die Spritzprobe erhalten habe und dass auch kein Zeitungsartikel erschienen sei, in dem das Geschenk erwähnt wurde. Da die Spritze einen Wert von 300 Mark habe, solle dies schnellstmöglich nachgeholt werden. Das Jahr brachte der Wehr noch 40 m neue Schläuche und die Errichtung einer Feuerwache am Weg zwischen Ronhof und Kronach.
Für 1887 ist bei der Pflichtfeuerwehr nur noch ein Mann Ordnungsmannschaft und 12 Mann Spritzenmannschaft genannt.
Erste Einsätze und Änderungen
Das Jahr 1887 brachte den ersten Großbrand für die neue Wehr: am 3. Juli stand die Scheune von Lothar Schindler in Flammen und brannte bis auf die Grundmauern nieder, obwohl die Ronhof-Kronacher Wehr von auswärtigen Feuerwehren unterstützt wurde. Es war Brandstiftung. Allen beteiligten Feuerwehren wurde in den Fürther Zeitungen gedankt. Für die eingesetzten Feuerwehrleute waren hinterher neue Stiefel nötig, denn die alten waren „angebrannt“. 1889 brannten dann in Ronhof gleichzeitig vier Scheunen. Weitere Brandeinsätze waren bis zur Jahrhundertwende noch in Poppenreuth und Sack. „Auch sonst stellte sich die Wehr unzählige Male bei den Schadensfeuern in den umliegenden Ortschaften uneigennützig zur Verfügung und half nach ihren Kräften zur Bekämpfung des rasenden Elements mit.“
Sieben Jahre später, 1896, beim Dammbruch des alten Ludwigskanals bei der Schleuse 81 (Kronach – Steinach), mußte die Feuerwehr nicht eingreifen. Es wurden nur die Felder überschwemmt und das Wasser hinterließ Unmengen toter Fische.
Die Versammlung Ende November 1895 brachte allen Feuerwehrleuten eine Änderung, erst nach fünfjähriger Zugehörigkeit durfte er heiraten, allerdings wurde die Militärzeit angerechnet. Der Beschluss wurde mit 14 zu 2 Stimmen angenommen. Ein Dreivierteljahr später, im August 1896 folgte ein Beschluss, dass jeder, der unentschuldigt bei Übungen oder Versammlungen fehlt, das erste Mal 20 Pfennige, das zweite Mal 40 Pfennige zahlen muss.
Im Februar 1898 hatte sich die Versammlung mit einem ganz anderem Problem zu befassen. Der Steiger Johann Küttlinger wurde als Invalide aus dem Militär entlassen, er wollte jedoch seinen Dienst in der Abteilung weitermachen. Das ging nur zwei Monate gut, dann wurde er wegen Unterschriftsverweigerung unter das aufgesetzte Protokoll und Gehorsamsverweigerung gegenüber der Verwaltung ausgeschlossen. Auch seinen Dienst als Feuerwächter bei der Feuerwehr war damit beendet.
Um fünf neue Blusen kaufen zu können, lieh sich im Sommer desselben Jahres die Feuerwehr 60 Mark vom Zimmermeister Feldner zu 4 % Zinsen. Obwohl der Kassenbestand am 29. Januar 1899 nur 28,48 Mark betrug, wurde beschlossen, eine Schubleiter für 550 Mark anzuschaffen. Obersteiger Feldner wurde damit beauftragt. Finanziert wurde sie durch ein Darlehen über 100 Mark, das man mit 4 % innerhalb sechs Jahren zurückzahlen mußte, dazu kamen Zuschüsse: 100 Mark von der Distriktssparkasse und 80 Mark Distriktszuschuss. Irgendwie schaffte es die Wehr finanziell im Dezember bei der Nürnberger Firma Taucher am Unschlittplatz 3 zwei neue Helme und zwei Gurte zu kaufen, dazu kamen dann noch drei Fahnenschleifen. Die 75 Mark der Mobiliar- und Feuerversicherungsgesellschaft Aachen wurden in Schläuche angelegt. Auch im Jahr 1900 gingen die Anschaffungen weiter: die Gemeinde zahlte die fast 41 Mark für den Schlauch, der neu an die „Kunst“ (Saug- und Druckpumpe) montiert werden mußte und die Decke für die Schubleiter, die von dem Fürther Seiler Wiedemann für 28 Mark angefertigt wurde. Zu Lasten der Vereinskasse wurden 32 m Schläuche besorgt.
Auf dem Weg ins 20. Jahrhundert
Die Inspektionen vom September 1901, August 1904 und August 1907 brachten „gutes Lob“. Trotz der gut verlaufenden Inspektionen gab es immer was zu verbessern: Problematisch nach wie vor: die Wasserversorgung. Am 24. Mai 1905 sollte dazu ein Bericht erstellt werden.
Die Jahresversammlung von 1902 beschloss ein Vereinsbild anzuschaffen und im Lokal aufzuhängen. Der Ronhofer Fotograf Reichel machte die Fotos. Jeder Mann mußte 2 Mark zahlen, jeder Abzug kostete 1,80 Mark. Vier Jahre später, 1906, folgte der Beschluss, Schulden abzutragen und, dass bei auswärtigen Bränden nicht mehr als 5 oder 6 Schläuche mitgenommen werden dürfen. Zudem bekam jeder Feuerwehrmann das Recht Nichtmitglieder, die sich auf den Mannschaftswagen oder die „Kunst“ setzten, abzuweisen. In diesem Jahr kaufte die Gemeinde der Wehr einen Probeschlauch und drei Helme in Regensburg, ein Jahr später, nochmals zwei Helme, Schnüre für die Hornisten und die Chargierten, dazu Signalpfeifen und Kokarden.
Im Januar 1907 wurde gewählt, eigentlich für drei Jahre, aber am 14. Juli mußte schon wieder zu Wahl angetreten werden, denn der neu gewählte Kommandant Georg Brandstätter übernahm das Amt des Gemeindevorstehers. Sein Nachfolger wurde Konrad Endres. Georg Brandstätter übernahm den Vorstand.
Das Jahr 1908 brachte mal was ganz Neues für die Wehr: 100 Mark aus der Kasse konnten bei der Sparkasse angelegt werden! Im März 1910 beriet man über das erste große Fest der Wehr: 25 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ronhof-Kronach! Leider ist über den Festablauf nichts bekannt.
Dafür enthält das Protokollbuch der Wehr einige Einsätze: mit 25 Mann war sie am 4. Mai 1910 bei einem Brand in Buch, Mitte Dezember 1911 beim Brand des Anwesens Adelmann in Kraftshof und Ende September 1912 beim Brand der Feinstädel in Braunsbach.
Der erste Weltkrieg wirkte sich auch auf die Ronhof-Kronacher Wehr aus. Vermutlich existierte in der Kriegszeit nur die Pflichtfeuerwehr, für die Jahre 1914 und 1915 wird als Führer der Fabrikarbeiter Georg Brütting genannt. 1914 gab es drei Ordnungsmänner und vier Spritzenmänner, ein Jahr später 15 Spritzenmänner und 9 Mann Ordnungsmannschaft.
Am 11. Januar 1919 konnte wieder eine Jahresversammlung mit Neuwahl stattfinden. „Wegen hohen Alters und schwerer Kriegsstrapazen haben die aktiven Herrn ihr Amt niedergelegt“, mehr wird über diese Zeit nicht berichtet. Bürgermeister Brandstätter wurde zum Vorstand gewählt, Matthäus Schachtner aus Kronach zum Kommandanten. Adjutant wurde Leonhard Sänger, Obersteiger Paul Hofmann, Vizesteiger Michael Strattner, 1. Spritzenführer Konrad Beins, 2. Spritzenführer Peter Wolf und Zeugwart blieb Konrad Riegel. Zudem ließ die Wehr einen ihrer Männer, Melchor Christgau, an den „elektrischen Leitungen“ ausbilden. Anfang Mai gab es eine zufriedenstellende Inspektion und am letzten Julitag musste die Wehr zu einer Brandkatastrophe nach Boxdorf ausrücken. Es blieb nicht bei diesem Brand: am 1. September standen zwei Scheunen in Herboldshof in Flammen. Mit großer Mühe konnte das Wohnhaus des Herrn Ruff gerettet werden.
Das Jahr 1920 brachte 30 m neue Schlauchleitung und die Jahresversammlung von 1921 beschloss, das Gehalt des Vereinsdieners auf 25 Mark zu erhöhen und ihm ein neues Buch zu kaufen. Gleichzeitig stiegen die monatlich eingesammelten Beiträge von 30 auf 50 Pfennige. Die erste Frühjahrsübung musste mit Wasser aus dem Brunnen stattfinden. Der Landgraben sollte zu Übungszwecken nicht benutzt werden, „indem die Schläuche und Saucher durch die Säuren sehr not gelitten haben.“ Der Gemeinde wurde auf der Versammlung Dank und Anerkennung für die Anschaffung von vielen neuen Schläuchen und zwei neuen Saugern ausgesprochen. Schon im Juli mußten sie eingesetzt werden, als in Buch die Hefefabrik brannte.
Bestandsaufnahme 1922
Am 10. Mai 1922 war in Ronhof vorhanden: 1 vierrädrige Saug- und Druckspritze, 1 zweirädrige Saug- und Druckspritze, 1 fahrbare Schlauchhaspel, 100 m Schläuche, 1 mechanische 14 m fahrbare Leiter, 4 Dachleitern, 3 Hakenleitern, 1 Anstellleiter, 2 Feuerhaken und ein Mannschaftswagen.
Anfang 1925 überlegte die Wehr, wie sie ihr 40-jähriges Bestehen feiern könnte. Vorstand Brandstätter übergab aus diesem Anlass ein Schriftstück, das kurz „die Geschichte der Wehr von der Gründung bis zum heutigen Tag“ und „alle Vorkommnisse der Wehr umfasst.“ Mit Begeisterung und Anerkennung wurde es aufgenommen. Der Festakt sollte jedoch erst 1926 stattfinden und zwar am 6. Juni, was dann zur Tradition wurde. Der Rest des Jahres brachte vier Übungen und sechs durch die Gemeinde bezahlte Schlauchdichtungsschrauben.
Ärger gab es Mitte Februar 1925 wegen der im Feuerhaus hinterstellten Fenster des Andreas Wolfrum. Innerhalb von acht Tagen hätten diese zu verschwinden. Ein Jahr später wurde es für 50 Mark an den Innenwänden neu gestrichen.
Das Verzeichnis der Freiwilligen Feuerwehr, das vermutlich 1925 erstellt wurde, führt drei Ehrenmitglieder (Fritz Brandstätter, Jakob Endres und Georg Feldner), zehn passive und 39 aktive Mitglieder (1 Sanitäter, 10 Steiger, 16 Spritzenmänner, 4 Hornisten), sowie sechs Mann Ordnungsmannschaft auf.
Das Jahr 1926 ging zumindest für die Wehr gut los: der Kassenbestand betrug 227,60 Mark, was mit Begeisterung aufgenommen wurde. Beim Brand im März, das Wohnhaus des Bürgermeisters Ringel stand in Flammen und brannte total nieder, erfährt man zum ersten Mal was über die Verköstigungskosten: auf 69,90 Mark beliefen sie sich, die aus der Gemeindekasse bezahlt wurden. Der Festakt im Juni war ein Erfolg: 27 Wehren kamen, alle noch lebenden Gründungsmitglieder waren erschienen und erhielten ein freies Mittagsmahl. Georg Feldner war als einziges Gründungsmitglied noch in der aktiven Wehr dabei. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Liederhort Ronhof und die Sängerabteilungen aus Fürth und Großgründlach.
Im September wurde die Entschädigung der Feuerwehrleute bei Bränden neu festgesetzt: 1 Mark Zehrgeld sollten sie erhalten. Es blieb nicht beim Brand im März: am Karfreitag mußte die Wehr zum Anwesen und zur Scheune von Kolb nach Stadeln, Anfang August musste die Wehr nochmals nach Stadeln, ein Blitz hatte eine Scheune in Brand gesetzt. Sie brannte vollständig nieder. In den letzten Monaten der selbstständigen Gemeinde Ronhof wurden noch sechs neue Blusen angeschafft.
Fürther Einverleibung
Bereits im Januar 1926 begannen die Verhandlungen über die Einverleibung Ronhofs und Kronachs nach Fürth. Erst der jahrelange Zuzug von Fürthern machte dies möglich, denn sie stimmten dafür. Trotzdem versuchte die Gemeinde Bedingungen für die Einverleibung aufzustellen. Für die Feuerwehr ist nur Punkt XXI der Interessanteste: „Die Freiwillige Feuerwehr Ronhof bleibt unter ihrem eigenen Kommando bestehen, jedoch unter dem Oberkommando der Feuerwehr Fürth. Für Neuanschaffungen von Ausrüstungen und Geräten hat die Stadt Fürth Sorge zu tragen. Die z. Zt. vorhandene Schubleiter ist Privateigentum der hiesigen Feuerwehr.“. Die Stadt sagte diesem Punkt ohne Abstriche zu. Bei der Sitzung des Eingemeindungsausschusses Ende Juni 1926 kommt es zu einer längeren Debatte über die Schubleiter. Aber: „Die Eingruppierung der Ronhofer Feuerwehr soll in der gleichen Weise erfolgen, wie das bei den Feuerwehren der anderen Vororte geschah. Wenn die Schubleiter nicht aus Kreiszuschüssen angeschafft wurde, müsste eben eine kleine Ablösesumme gezahlt werden.“ Im endgültigen Vertrag wurde diese Anmerkung zur Schubleiter nicht aufgenommen. „Am 1. Juli [1927] wurde die Wehr Ronhof N25 Fürth Land der Freiwilligen Feuerwehr Fürth angegliedert und als 9. Kompanie bezeichnet und dem Oberkommando des Herrn Brandinspektor Pausch unterstellt.“ Im September dann gab es ein Treffen der Wehr mit Brandinspektor Adam Pausch in Ronhof. Mit ihm kamen 40 Mann und sechs Mann Musik.
Im Januar 1928 bot die Freiwillige Feuerwehr Ronhof-Kronach der Stadt Fürth den Kauf ihrer Schubleiter an. Sie sei sehr gut erhalten, einfach in der Handhabung und hätte 550 Mark gekostet. 300 Mark wollten sie noch dafür. Der Grund für das Kaufangebot ist leider nicht bekannt. Distriktsvorsteher Ringel setzte sich für den Ankauf ein, denn von auswärtigen Feuerwehren lagen bei der Stadt Fürth schon zwei Angebote über 350 Mark vor. Sein Argument war, dass man die Leiter bei einem Verkauf ersetzen müsse, dass die von der Feuerwehr Fürth benützte und nun überflüssige Leiter „für die hiesigen Verhältnisse gleich gut verwendungsfähig ist, dürfte sehr zu bezweifeln sein“ und dass die mangelnde Telefonverbindung die Fürther Wehr nicht immer zur rechten Zeit zur Stelle sein ließe. Am 24. September wurde der Ankauf beschlossen. Mitte Oktober wurde die Leiter geschätzt und Fürth erwarb sie für 200 Mark. Ende Januar 1929 bekam die Wehr dann endlich ihr Geld.
Anfang August 1928 wollte die Feuerwehr ihren 50 Jahre alten und ungefederten Mannschaftswagen, es müsste der umgebaute Wagen der Spritze von 1858 sein, verkaufen. Er wäre nicht mehr in Gebrauch und würde nur Platz im Gerätehaus einnehmen. Der Ronhofer Schmiedmeister Sperber bot 25 Mark.
1928 geschah ein großes Unglück in Ronhof, über das nicht nur der Fürther Anzeiger, sondern auch die Nordbayerische Zeitung groß berichtete. Im Gewänderhaus, Ronhofer Straße 29, nahe der Kanalbrücke, wohnten vier Familien auf zwei Etagen. Die Mansarde teilten sich eine Fabrikarbeiterin und eine Frau mit zwei Kindern. Am Donnerstag, dem 26. April, sollte ein Monteur im ersten Stock beim Fabriknachtwächter Johann Zwingel einen Benzinkochherd reparieren. Als er – vermutlich – die ca. drei Liter Benzin aus dem Tank des Herdes entfernen wollte, übersah er, dass der Tank noch unter Druck stand und dass im nahen Küchenherd Feuer brannte. Mittags um halb zwölf erfolgte eine furchtbare Explosion. Der Monteur und Frau Zwingel wurden von den Flammen erfasst und verstarben einige Stunden später an den erlittenen Brandverletzungen. Der in der Nähe wohnende Landwirt Heinrich Fein eilte vor dem Eintreffen der Feuerwehr mit einer Leiter zum brennenden Haus und rettete so die Frau mit ihren beiden Kindern, die in der Mansardenwohnung von den Flammen eingeschlossen war. Die Ronhofer Feuerwehr konnte wegen des Wassermangels nicht viel ausrichten. Die 300 m lange Schlauchleitung zum nahen Bach brachte nicht viel, da wenig Wasser vorhanden war. Erst mit dem Einsatz der Fürther Motorspritze, die das Wasser aus dem Ludwigskanal pumpte, konnte das Feuer gelöscht werden. Zwei bis drei Stunden soll der Einsatz gedauert haben.
Kurze Zeit später, am zweiten Osterfeiertag, mußte die Wehr nach Sack ausrücken: Kirchbergers Scheune stand in Flammen. Das restliche Jahr verlief mit fünf Übungen und der Schlussübung im Oktober ruhig. Im folgenden Jahr, 1929, waren sieben Übungen vorgeschrieben, von denen aber nur fünf abgehalten wurden. Zum ersten Mal kaufte die Stadt Fürth für die Wehr ein: 1 Total Feuerlöscher, 3 neue Sauger, 100 m Schläuche zur großen Spritze und 40 m neue Schläuche für die kleine Spritze.
1930 wurden nur drei der angesetzten Übungen abgehalten und dabei „hatten sich auch noch einige Herren erlaubt von denselben fern zu bleiben. Es wurde lebhafte Klage darüber geführt.“ Für 1931 sind keine Übungen erwähnt, dafür mußte die Wehr fünfmal ausrücken.
Die Zeiten ändern sich!
Die Generalversammlung 1932 eröffnete Vorstand Georg Brandstätter mit den Worten, dass es die letzte sein könnte, bei der noch aktiv dabei sei. Diese Sitzung beschloss den Beitritt zur Unfallversicherung. Jeder Aktive mußte dafür monatlich 50 Pfennige zahlen. Ansonsten wurde fünfmal ausgerückt und es gab eine Gemeinschaftsübung mit der Fürther Wehr und Oberkommandant Pausch. Hierbei wurde eine zweite Saug- und Druckspritze übergeben, zu deren Standort Kronach bestimmt wurde.
1933, bei der Generalversammlung, beschloss die Wehr, dass jeder aktive Feuerwehrmann, der zehn Jahre zur Wehr gehört, hier seinen Dienst macht und noch im Dienst der Wehr steht, ein Geschenk aus freiwilligen Gaben zu seiner Silberhochzeit erhält. Von Georg Brandstätter erfährt man nur noch, dass er seinen 70. Geburtstag feierte und gleichzeitig 25-jährige Vorstandschaft. Eine Kommandantenwahl gab es nicht mehr, Oberkommandant Pausch bestimmte Mathäus Schachtner zum Führer der Wehr (seit 1919 war er der gewählte Kommandant), der Unterführer blieb wie bisher Leonhard Sänger.
1934 ernannte Kommandant Schachtner Georg Brandstätter zum Ehrenvorstand. Ab dem 1. Mai mußte nun jeder Feuerwehrmann im Besitze einer Mütze mit der neuen Kokarde sein. Zudem stand ein ganz wichtiges Ereignis an: „die seit Jahren ersehnte Wasserleitung kam zur erledigten Tatsache. Dieselbe wurde am 22. Juni früh 7 Uhr durch Herrn Oberkommandanten Pausch durch Übung mit der Motorspritze und einer Inspektion an die Wehrmänner denselben übergeben.“ Vier Tag später, am 26. Juli stand bei Hans Feldner ein Streuhaufen in Brand und vor lauter Übereifer und Aufregung wurde ohne Mundstück gespritzt. Ansonsten mußte fünfmal ausgerückt und im Oktober der Reichsfeuerwehr Werbetag in Ronhof durchgeführt werden. Der Feuerwehrführer Schachtner, sein Unterführer Sänger und zwei weitere Mann wurden zu einer sechstägigen Übung einberufen. Drei weitere Wehrmänner mußten nach den Bestimmungen des Reichsluftschutzgesetzes nach Fürth zur Ausbildung. Ihre Prüfung bestanden sie mit bester Note.
1935 brachte sechs Übungen mit Schlussinspektion durch Oberkommandant Pausch, sowie zwei Luftschutzübungen in Fürth. Zudem wurde ein Kameradschaftsabend beschlossen, zu dem jeder verpflichtet wurde zu erscheinen, da er „sonst keinen Anspruch auf eine freie Zeche“ habe.
Am 7. Juni 1936 wurde das Jubiläum „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ronhof-Kronach“ mit einer Schauübung gefeiert. Dazu waren alle Häuser von Ronhof und Kronach mit Flaggen geschmückt. Der Fürther Anzeiger schrieb: „Feuerwehrgeräte von nah und fern, so u. a. die in der neuen Wehruniform erschienene Freiw. Feuerwehr Nürnberg-Lichtenhof, hatten sich zu dem Feuerwehr-Jubiläum eingefunden…In Anwesenheit des Oberkommandanten Pausch von der Freiw. Feuerwehr Fürth führte die Kolonne (durchwegs stramme, kräftige Leute in tadellos gehaltener Uniform) in mustergültiger Ordnung und mit sichtlicher Lust und Liebe die einzelnen Uebungen durch…Die 32 Mann starke, sehr gut zusammenarbeitende Mannschaft bewies in allen ihren Teilen schnellste Einsatzbereitschaft, vorbildliche Disziplin und tatkräftiges, entschlossenes Handeln.“ Nach der Hauptübung wurde mit Musik im „Achtungsschritt“ am Oberkommandierenden Pausch vorbeigezogen. Kommandant Schachtner wünschte sich bei seiner Ansprache von der männlichen Jugend über 17 Jahre, dass sie sich im Interesse der Allgemeinheit und des Volksvermögens der Freiwilligen Feuerwehr anschließen möge. Neben dem Festzug und der Schauübung sorgte der Fürther Brandingenieur Johannes Rachfahl für Staunen. Er führte eine mechanische Schubleiter neuer Konstruktion vor.
Am 18. März 1939 wurde bei einem Kameradschaftsabend, zu dem die ganze Wehr kam, Matthäus Schachtner nach 20 Jahren als Kommandant aus der Wehr verabschiedet. Er mußte aus Altersgründen ausscheiden und wurde zum Ehrenbrandmeister ernannt. Ihm wurde ein schöner Essenskorb überreicht. Brandingenieur Rachfahl, der Nachfolger von Adam Pausch, war auch erschienen. Er betonte die Verdienste Schachtners und übergab die Wehr an den frisch zum Oberbrandmeister beförderten Leonhard Sänger.
Das neue Kommando setzte sich so zusammen: Oberbrandmeister Sänger, Brandmeister Paul Hofmann, die Löschmeister Peter Wolf, Georg Feldner und Leonhard Ermann und den Oberfeuerwehrmännern Fleischmann, Leonhard Krehn, Hans Feldner, Leonhard Feldner, Hans Hofmann, Fritz Sperber, Kaiser und Konrad Brandstätter.
1939 hat auch eine makabere Geschichte erhalten: als am 17. April das Gründungsmitglied Georg Feldner zu Grabe getragen wurde, brachte Anna Engelhardt den Trauerflor mit den Worten „wann wird der nächste sein“ am Bild an. „Leider war sie es, traurigerweise mußten wir 3 Tage später dieselbe zur letzten Ruhe begleiten. Ein rascher Tod ist über sie hereingebrochen am 22. April 1939.“
Die nächsten Einträge im Protokollbuch stammen aus dem Jahr 1943. Bei dem Luftangriff in der Nacht vom 25./26. Februar wurden die Anwesen sechser Wehrleute durch Brände stark betroffen, allerdings blieb kaum ein Anwesen verschont. Der Luftangriff vom 8./9. März verursachte Schäden am Laubenweg und in der Kronacher Straße. Der dritte Angriff in diesem Jahr am 10./11. August setzte die Scheunen samt Ernte der Feuerwehrmänner Ermann und Brandstätter in Brand. Unabhängig des Fliegerschadens mußte die Wehr noch 16 Übungen und vier Appelle durchführen und zu drei Bränden ausrücken. Von den 37 Mitgliedern waren 23 zum Kriegsdienst eingezogen. Zur Verstärkung wurde eine Alterabteilung, die „II. Bereitschaftsabteilung“ gegründet. Sie war elf Mann stark „und wird noch verstärkt durch die sich in Ausbildung befindlichen Volksgenossen.“ Dieser Jahresbericht ist der einzige, der mit den Worten „Sieg Heil auf den Führer!“ endet.
Vermutlich wurde 1945, spätestens 1946, Leonhard Sänger als Kommandant abgesetzt. „Durch die letzten Verwandlungen in Deutschland wurde der Kamerad Hermann Kaiser als Kommandant eingesetzt, um die Wehr neu zu richten. Er stellte die Lage richtig. Es gab lebhafte Einwürfe.“ Leonhard Ermann wurde Adjutant, Kassier und Schriftführer. Gleichzeitig blieb man beim Monatsbeitrag von 50 Pfennigen, der nun vierteljährlich eingesammelt werden sollte. Konrad Reif bekam für das Einkassieren 20 Mark im Jahr.
Ende Juli 1945 bat Georg Schopper aus Kronach um die Überlassung der für Feuerehrzwecke nicht mehr geeigneten Saug- und Druckspritze, denn 1942 waren ihm bei einem Fliegerangriff sämtliche landwirtschaftlichen Fahrzeuge verbrannt. 50 Reichsmark hatte er für die Spritze zu zahlen, allerdings gingen die Saugschläuche und das für die Stadt noch verwendbare Material an den städtischen Bauhof.
Der Neuanfang
1947 trat Hermann Kaiser als Kommandant zurück und im Juni fanden Neuwahlen statt. Leonhard Ermann wurde einstimmig gewählt. Bei der 60 Jahrfeier am 23. Mai 1948 lobte Kreisinspektor Becker Leonhard Ermann, der „die Wehr in eine der besten der Vorortswehren“ verwandelte. Der 19. September 1949 brachte eine unverhoffte Nachtübung, die für die folgenden Jahre zum festen Bestandteil werden sollte. Innerhalb von 17 Minuten war die Wehr in Kronach beim „Brandobjekt“ vor Ort. Einen echten Einsatz gab es im November in Neunhof. Dass die Wehr dort so schnell einsatzbereit war, verdankte sie Hans Beier, der seinen LKW zur Verfügung stellte.
Am 2. Januar 1951 brannte es in der Bilderfabrik Konrad Seitz & Hans Seidel. Die erst im November errichtete Halle mit Schnitthölzern stand in Flammen. Bei – 12° mußte gelöscht werden. Der Gesamtschaden wurde mit 75.000 Mark angegeben. 1952 und 1957 fanden Gemeinschaftsübungen mit der Unterfarrnbacher Wehr statt. Beim ersten Leistungswettkampf der Fürther Wehren errang Ronhof-Kronach den 4. Platz. Mit zwei Jahren Verspätung gab es Mitte März 1958 den Festkommers mit Bildeinweihung zum 70-jährigen Jubiläum.
1962 übernahm Richard Ertl das Kommando in der Wehr. Im Februar 1964 bestanden die beiden ersten Gruppen die Prüfung für das Leistungsabzeichen in Bronze. Lange blieb Ertl jedoch nicht Kommandant, im Januar 1967 legte er sein Amt nieder und übergab es interimsweise an Hans Moreth. Bei der Neuwahl 1968 wurde Adjutant Peter Brandstätter zum neuen Kommandanten gewählt. Zwei Jahre später erwarb die nächste Gruppe das Leistungsabzeichen in Bronze. Ab Mitte der 1970er Jahre gab es für die Ronhofer und Kronacher Feuerwehrleute Schwimmübungen im Stadelner Hallenbad. Die Feuerwehr fiel am 2. August 1971 im Kirchweihumzug auf: „Von der Feuerwehr hört man Beschwerden, weil die … Hos’n heißer werden.“
Eine Wehr in der Krise
Peter Brandstätter stellte im März 1976 wegen seines Alters (50 Jahre) sein Amt zur Verfügung. Er wollte der Jugend den Vortritt lassen. In der Wehr brodelt es, der Vorstandschaft wird deutliches Versagen vorgeworfen und Brandstätter sei auch nicht auf den nötigen Kommandantenlehrgang geschickt worden. Da keiner der nun Vorgeschlagenen die nötige Ausbildung hat, wurde Peter Brandstätter für die weitere Betreuung der Wehr bestimmt. Es gab einige „Baustellen“ in der Wehr: endlich ein neues Feuerwehrhaus bauen und eine neue Satzung ausarbeiten. Für Ende Juli 1977 war zum 90-jährigen Bestehen der Wehr ein Feuerwehrfest in Verbindung mit 50 Jahre Eingemeindung Ronhof nach Fürth geplant. Andreas Moreth wollte zu diesem Fest eine Fahne stiften. Den Höhepunkt der Krise erlebte die Wehr bei einer Versammlung Mitte Juni 1976, als zu der kurz vorher stattgefundenen Übung gerade mal vier Mann erschienen. Dieses Fernbleiben wurde mit Spargelzeit und Marktterminen erklärt, bei günstigeren Terminen wollte die Wehr wieder vollzählig erscheinen. Zudem meldete sich kaum einer für ein Leistungsabzeichen. Als es dann auch noch zu einem heftigen Wortwechsel wegen des geplanten Festes kam, legte Brandstätter sein Amt sofort nieder und ging. Kommissarischer Kommandant wurde Karl Daut und dieser veranlasste eine kritische Bestandsaufnahme der Wehr. Die Knackpunkte waren klar: die Festplanung, die schlechte Übungsbeteiligung, der eventuelle Neubau des Feuerwehrhauses und die Aufstellung eines Löschzuges. Eine neue Vorstandschaft sollte die Wehr aus der verfahrenen Situation führen.
Fürs erste wollte man bei den Übungen die landwirtschaftlich intensiven Zeiten beachten, trotzdem blieb die Teilnahme teilweise immer noch schwach. Großer Andrang herrschte jedoch beim Erste Hilfe Kurs. Die Wehr versuchte die anstehenden Probleme zu lösen und kam zum Entschluss, dass das Feuerwehrfest zusammen mit dem Eingemeindungfest von ihr nicht zu planen und zu stemmen sei, es gäbe auch kein Feuerwehrhaus und, damit wieder Ruhe einkehrte, sagten sie das Fest ab. Im März 1977 schloss Karl Möhrlein den benötigten Kommandantenlehrgang ab und wurde auf der Generalversammlung zum neuen Kommandanten gewählt. Der Neuanfang konnte beginnen!
Neue Besen kehren gut!
Die Vereinsbeiträge wurden nun mit Bankeinzug erhoben (das wirkte modern), die Aktiven der Löschgruppe erhielten das „Ganzzeug“: jeder bekam einen Seesack mit Zivilschutzkleidung von der Unterhose bis zur Krawatte und dazu eine Feldflasche. Im Juni 1977 kam der Abbruch für das alte Feuerhaus. Im November schaffte eine Gruppe das bronzene Leistungsabzeichen, im Jahr darauf machte sich eine Gruppe für das silberne Abzeichen bereit. Das Üben zeigte Wirkung, im Mai 1978 wurde die Wehr hinter Steinach und Unterfarrnbach dritte bei den Stadtmeisterschaften um den Patrizierpokal und im Oktober beteiligte sie sich an einer große Katastrophenschutzübung im Nürnberger Reichswald. Ebenfalls im Oktober war ein Einsatz bei Georg Ermann, einem der Feuerwehrmänner, statt. In seiner Scheune brannten 75 Zentner Kunstdünger. 33 Feuerwehrleute mußten mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus. Zwei Tage später brannte die Scheune von Feuerwehrkamerad Lothar Fein, in der Heu und Stroh gelagert waren, bis auf die Grundmauern nieder. Aufgrund der beiden kurz aufeinanderfolgenden Brände führte die Wehr für einige Zeit nächtliche Brandwachen durch.
1979 kamen neue Ausbildungen hinzu: eine Lehrgang für Feuerwehrführungskräfte in Würzburg wurde von zwei Mann besucht, eine Grundstufenausbildung fand in Fürth statt und es gab noch Teilnehmer für einen Maschinistenlehrgang. Das größte Ereignis dürfte der Baubeginn eines Feuerwehrgerätehauses gewesen sein! Es wurde durch den ehemaligen Kommandanten Karl Daut auf seinem Grundstück errichtet. Seit 1980 gibt es wieder einen Vorstand, da der Arbeitsaufwand der Feuerwehr- und Vereinsführung für den Kommandanten zuviel wurde.
Drei Gruppen hatten 1980 für die Leistungsabzeichen in Bronze, Silber und Vorstufe von Gold trainiert und die Abzeichen geschafft. Das Feuerwehrhaus wurde fertig, allerdings wollte es die Stadt nicht für die Wehr anmieten. Im Juli 1980 konnten sie dann endlich mit einem LF 16 der Fürther Berufsfeuerwehr ins neue Heim ziehen. Zu diesem Ereignis gab es nicht nur ein Fest, sondern auch eine Fahne. Die Fahnenweihe war am Sonntag, den 28. September 1980. Die Festlichkeiten wurden durch eine Schauübung am Samstagnachmittag eingeläutet. Darauf folgten der Festkommers und ein Festumzug mit 30 Vereinen und 5 Kapellen.
Inzwischen hatten sich einige Traditionen herausgebildet, die sich über das Jahr verteilen: vom Bockbierfest im Frühjahr über die Weinfahrt, beziehungsweise das Weinfest bis zum Erste Hilfe Kurs zum Jahresende. Jährlich findet im Oktober der Ball der Fürther Feuerwehren statt, an dem die Wehr regelmäßig teilnimmt. 1981 wurde Ronhof-Kronach zusammen mit Stadeln und Sack zum Zug 4. Die erste gemeinsame Übung fand im Frankenwohnland statt. Gleich fünf Gruppen meldeten sich 1981 zu Leistungsabzeichen: 2 x Bronze und 1 x Vorstufe zu Gold. 1 x Silber und 1 x Gold hatten bei der ersten Prüfung Pech, wegen einem Defekt an der Pumpe mußten sie nochmals antreten.
Bevor im Sommer 1986, zum 100-jährigen Jubiläum ein dreitägiges Fest stattfand, erreichte die erste Gruppe das Leistungsabzeichen Gold in Grün. Zum Fest leistete sich die Wehr ein neues Feuerwehrbild und es gab einen Festzug mit 54 Wehren und Vereinen. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Wehr 33 aktive Mitglieder und war, wegen dem Durchschnittsalter der Mitglieder, die jüngste Wehr im Umkreis.
Zwei Jahre später – 1988 – gab es nicht nur das erste Leistungsabzeichen Rot in Gold, sondern sieben Wehrleute waren für den schweren Atemschutz ausgebildet worden. 1989 brachte der Wehr drei Brände: ein Scheunenbrand bei Kamerad Leonhard Kolb, der rund eine halbe Stunde nach Beendigung der Ronhofer Kirchweih ausbrach, Mitte August einen Stoppelfeldbrand und Mitte Oktober stand die Sparkasse in Sack in Flammen, bei der kaum Wasser zum Löschen vorhanden war.
Ende Februar 1992 wurde Christoph Sippel zum 1. Kommandanten, Leonhard Kolb zum 2. Kommandanten gewählt. Somit übernahm wieder eine neue Führungsmannschaft mit ihren neuen Ideen die Wehr.
Ende Oktober 1996 gab es einen Einsatz der „anderen“ Art: Bombenalarm in der Adenauer Anlage! Bei Grabungsarbeiten wurde eine Kriegsbombe gefunden und die gesamte Innenstadt mußte abgeriegelt werden. 1997 wurde auch in Ronhof-Kronach über die Jugendfeuerwehr nachgedacht. Allerdings gab es erst 1999 sieben Jugendfeuerwehrler, die mit ihrer Erstausrüstung, dem Schuhwerk, ein Loch in die Vereinkasse rissen.
1997 wurde der Wehr ihr Feuerwehrfahrzeug, das auch im Katastraphenschutzdienst stand abgezogen und drei Monate später, am Samstag den 21. März, erhielten sie ein gebraucht angeschafftes generalüberholtes LF 16 mit 1800 l Wassertankt der Stadt Fürth als Ersatz.
1998 brachte noch eine weitere unerwartete Veränderung: am 1. August starb völlig unerwartet der 1. Kommandant Christoph Sippel. Zu seinem Nachfolger wurde Leonhard Kolb gewählt, dessen Stellvertreter wurde Thomas Beier. Am Ende des Jahrtausends hatte die Wehr 111 Mitglieder, davon 32 aktive und sieben in der Jugendfeuerwehr. Sie war eine der stärksten Wehren im Stadtgebiet. Das Jahr beendete Sturmtief Lothar mit Einsätzen: umgestürzte Bäume mußten beseitigt werden.
Auf dem Weg ins 21. Jahrhundert
Der letzte Tag des Jahrtausends bescherte eine ganz besondere Bereitschaft. Aus Angst vor gravierenden Computerproblemen musste die Wehr den Silvesterabend mit einer Stärke von 2-3 Personen das Gerätehaus und den Funk besetzen.
Bis 2010 gab es einige traditionelle Feiern: neben den runden Geburtstagen und Feiern bei befreundeten Wehren oder Patenwehren, waren übers Jahr verteilt einige Ereignisse fest: Bockbierfest (2010 wegen der mangelhaften Beteiligung abgesagt), Ronhofer Kirchweih, Ball der Fürther Wehren, Weinfest, Gedenkfeier am Volkstrauertag und der das Jahr beendende Erste-Hilfekurs. Erweitert wurde diese Liste durch die Absperrungen bei der Fürther Kirchweih, der Begleitung des Lampionzugs der Seeackerschule und des Kindergartens in der Gradlstraße. Und dann muß für die Wilhelm-Löhe-Kirche noch der Weihnachtsbaum gefällt und aufgestellt werden.
Statistisch sah das Jahr 2000 so aus: neun Feuerwehrmänner meldeten sich zu Leistungsprüfungen, sechs waren beim fünftägigen Maschinistenlehrgang; am 26. August mußte sich die Wehr wegen der Einsatzübung in der U-Bahn bereitstellen und die sieben Jugendfeuerwehrler schnitten bei den Tests mit den besten Leistungen ab. 30 mal war die Wehr gefordert, im Durchschnitt 2 ½ mal pro Monat.
2001 waren die Ronhofer und Kronacher am 9. Juli bei der U-Bahnschulung, am 3. September bei der U-Bahngehung und am 11. November um 1.15 Uhr morgens bei der U-Bahnübung dabei. 2002 hatte die Wehr 115 Mitglieder, davon 31 aktive und 14 passive. Obwohl wieder für Leistungsabzeichen geübt wurde, ließ „bei manchen Kameraden die Anwesenheit, sowie die Entschuldigung bei Übungen zu wünschen“ übrig. Da ein Blitzschlag die Ronhofer Sirene außer Gefecht setzte, musste die Wehr zum Maschinenbrand bei Dynamit Nobel mit dem Telefon gerufen werden, was zu einer Verzögerung führte.
Beim „offnen Tag im Knoblauchsland“ war die Wehr 2003 vertreten und die Jugendfeuerwehr nach an der Großübung teil. Trotzdem erklärte Kommandant Leonhard Kolb, dass er zum Ende seiner Amtszeit sich nicht wieder zur Wahl stellen werde.
Los ging das Jahr 2004 mit einer Großübung im Playmobil Stadion, der Einsturz der Gegengeraden bei vollem Haus wurde angenommen und dabei sollte das Zusammenspiel von THW, Polizei, Feuerwehren und Rotem Kreuz getestet werden. Ende November wurde Leonhard Kolb von Thomas Beier als Kommandant abgelöst. Zum Stellvertreter wurde Helmut Sandmann gewählt.
Die Fertigstellung der neuen Ikea-Filiale bescherte der Wehr zahlreiche Fehlalarme, die uns immer zu nachtschlafender Zeit erreichten. Es waren alles Fehlalarme.
Bei der Jugendfeuerwehr mußte 2005 eine neue Gruppe gegründet werden, denn von den neunen kamen sieben 2004 in den aktiven Dienst. Acht Jugendliche im Alter von 13 – 15 Jahren hatten Interesse bekundet. Dieses Jahr 2005 brachte zudem drei Brände und ein starkes Gewitter, das Keller, Garagen und Lagerräume voll Wasser laufen ließ. Unter anderem mußte eine Stunde lang aus dem Eingangsbereich des Playmobil Stadions Wasser abgepumpt werden. Für 2007 war ein neues Fahrzeug und ein neues Gerätehaus zugesagt worden. 2006 brachte ebenfalls drei Brände und bei Möbel Höffner stand der Keller unter Wasser. Sechsmal gab es das bronzene Leistungsabzeichen, zweimal das goldene, einmal das goldgrüne und zweimal das goldrote. Die Jugendfeuerwehr nahm nicht nur an der Großübung aller Fürther Jugendfeuerwehren teil, sondern auch an der Jugendolympiade.
Die 1000-Jahr-Feier Fürths brachte Absperrungseinsätze entlang der Laufstrecke des Stadtmarathons, beim Radrennen der Deutschlandrundfahrt und beim Eisenbahnwochenende waren sechs Mann zum Betanken der Dampfloks mit Wasser eingeteilt. Das Unwetter vom 20./21. Juli bescherte zudem vollgelaufene Keller. Fünf Mann fanden zudem noch Zeit für das Abzeichen „technische Hilfeleistung“.
Der 14. Dezember 2007 bescherte ein neues Löschfahrzeug. Mit einer Abordnung von 6 Mann wurde ein LF 10/6 vom Hersteller Ziegler in Giengen/Brenz abgeholt. Am 24. Februar 2008 wurde es offiziell durch den Fürther Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung in den Räumen von Kamerad Norbert Beier übergeben. Das neue Fahrzeug war da, nicht aber das Gerätehaus. Der Baumbestand und der Kanal des stadteigenen Grundstücks machten Probleme. Zudem war das genutzte Haus zum 30. Juni 2008 gekündigt worden. Wie sich herausstellte musste der Mietvertrag noch zwei mal verlängert werden. Bis das neue Gerätehaus am 28. Dezember 2009 in Beschlag genommen werden konnte, zogen noch zwei Stürme mit vollgelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen über die Stadt. Um überhaupt ins neue Gerätehaus zu gelangen, wurden von der Wehr bei klirrender Kälte die Pflaster -und Wegeflächen in Eigenleistung errichtet. Die Stadtsparkasse spendete 5000 Euro für den Bau. 2008 gab es noch einen Einsatz der besonderen Art: als am 5. August ein Fischsterben im Praterweiher gemeldet wurde, mußten die toten Fische abgefischt und Sauerstoff durch Umpumpen in den Praterweiher gebracht werden.
Zu den üblichen Aktivitäten der Wehr kam im Jahr 2009 noch ein Bombenfund im Steinfeldweg hinzu. Hier musste am Abend die Bevölkerung in 500 m Umkreis informiert und am nächsten Morgen evakuiert werden.
Für die 125-Jahr-Feier im Juni 2011 soll es nicht nur ein fertiges Gerätehaus, sondern auch eine restaurierte Fahne und ein Mannschaftsbild der aktiven Wehr geben.
Als Führungsmannschaft hat die Wehr im Jubiläumsjahr:
Vorstand Gerhard Ermann
Kommandant Thomas Beier
Adjutant Helmut Sandmann
Kassier Hans Lennert
Schriftführer Florian Herzog
Diese Chronik wurde durch Renate Trautwein in Zusammenarbeit mit der Vorstandschaft erstellt.